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AutorenbildStephan Edenhofer

Astrid Schuch 07.07.2021. Warum Top-Trader mit Warren Buffett nicht viel gemeinsam haben

Warren Buffett ist mit 90 Jahren der älteste CEO eines großen US-Unternehmens. Er leitet Berkshire Hathaway seit 1965 und ist unbestritten einer der erfolgreichsten Investoren überhaupt.


Als Nachweis für den Erfolg des Altmeisters kann unter anderem die Entwicklung der Berkshire -Aktie dienen. Sie hat den US-Aktienmarkt auf lange Sicht in beeindruckender Manier geschlagen. In den vergangenen 20 Jahren hat sich der Kurs der Aktie versechsfacht, der S&P 500 konnte derweil im gleichen Zeitraum lediglich um 260 Prozent zulegen.


Auch kurzfristig stimmt die Performance: Konjunkturabhängige Industrie- und Finanzwerte, auf die das Orakel von Omaha traditionell bevorzugt setzt, haben zuletzt aufgeholt und damit auch die Berkshire-Aktie angetrieben.


Apple und sonst nichts


Gerade letzteres sorgt trotz des langjährigen Erfolgs aber immer mal wieder für Kritik: Denn auf die Highflyer der letzten Jahre, die Technologie-Aktien, verzichtet die Berkshire-Führung fast gänzlich. Mit einer Ausnahme: Apple ist einer der Eckpfeiler des Geschäfts. Die Beteiligung an dem iPhone-Konzern kommt auf einen Marktwert von rund 115 Milliarden US-Dollar. Wichtiger sind laut Buffett nur das Versicherungsgeschäft mit der Marke Geico und die Eisenbahn-Sparte rund um Burlington Northern Santa Fe. Auf Platz vier folgt die Versorger-Sparte Berkshire Hathaway Energy, die von Greg Abel geleitet wird. Er wird Buffett als Berkshire-CEO nachfolgen. Wann das sein wird, ist allerdings noch nicht bekannt.


Es brauchte in der Vergangenheit also nicht unbedingt Technologie-Aktien, um an der Börse erfolgreich zu sein. Auch Diversifikation ist nicht unbedingt erforderlich – zumindest wenn man, wie Buffett selbst sagt, weiß, was man tut. Entsprechend steckten zuletzt auch 75 Prozent des Berkshire-Portfolios, das insgesamt einen Wert von rund 300 Milliarden Dollar umfasst, in nur fünf Aktien.


Finanztitel? Nein, danke.


Was die Top-Trader auf wikifolio.com mit Buffett gemeinsam haben? Abgesehen davon, dass viele den Regeln des Value-Investing folgen, die Buffett und sein Partner Charles Munger vorleben, ist es nur noch die Vorliebe für Apple, die sie eint. Buffetts weitere Holdings spielen auf wikifolio.com so gut wie keine Rolle. Das kommt insofern nicht überraschend, da der Fokus der wikifolio-Trader auf Technologie-Werten und deutschen Nebenwerten liegt. Beides sind nicht gerade Steckenpferde von Buffett.


Stattdessen zählen zu seinen Top-Holdings die Bank of America, American Express, Coca-Cola oder auch Kraft Heinz – diese vier Aktien sind insgesamt in nur 22 wikifolios vertreten, in deren zugehörigen Zertifikaten jeweils zumindest 100.000 Euro investiert sind. Beliebter als die Depotwerte Berkshires ist die Berkshire-Aktie selbst. Sie alleine steckt bereits in 24 von 570 Top-wikifolios.


Das Wohlfühl-Depot ist eine Frage der Strategie ...


Dazu zählt auch das wikifolio firstclass stock picking von Stephan Edenhofer ( firstclass ). Mit Buffetts Depot würde sich Edenhofer nach eigener Aussage aber nicht wohlfühlen: „Nach meinem Maßstab ist eine Diversifikation sowie eine Ausrichtung auf zukünftige Technologien und Sektoren – ausgenommen einige Apple-Geschäftsfelder – nur wenig vorhanden.“ Auf beide Punkte legt Edenhofer in seinem wikifolio aber viel Wert: „Die Vorgehensweisen sind zu unterschiedlich“, summiert der Trader.


An Respekt vor dem Guru mangelt es Edenhofer deshalb aber natürlich nicht: „Buffett beweist seit Jahrzehnten, wie man an der Börse richtig Geld verdient. Deshalb traue ich mir die Einschätzung nicht zu, dass er das mit seinen Investitionen nicht weiterhin schafft.“ Derart erklärt sich auch, warum die Berkshire-Aktie in Edenhofers wikifolio vertreten ist: „Bei Warren Buffett kann jedes Depot, egal wie nachvollziehbar in seiner Strategie, funktionieren. Deshalb halte ich die Aktie auch in meinem wikifolio.“ Daran dürfte sich auch nichts ändern, wenn die Ära Buffett bei Berkshire zu Ende geht und Greg Abel das Ruder übernimmt: „Die Denk- und Vorgehensweisen von Warren Buffett stecken in der Berkshire-Aktie. Das wird auch zukünftig so bleiben. Seine wichtigsten Manager sorgen seit vielen Jahren dafür, dass dies so umgesetzt wird. Das gilt besonders für den designierten Nachfolger Greg Abel“, erklärt Edenhofer. Mit einer anhaltenden Verunsicherung der Aktionäre rechnet der Trader nicht: „Berkshire Hathaway wird seinen Platz unter ‚den Großen‘ behalten. Kurzfristige Turbulenzen kann es geben. Das kann aber auch Aktienrückkaufchancen für das Management bedeuten.“




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